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1. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 40

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
40 Einzelgebiete. Photographic von Univ.-Pros. I>r. (£. (Hciitih, üiostock Z Endmoräne bei (8 r a m b e <f , Mecklenburg. Das alte Schollenland ist im Bereich des Norddeutschen Flachlandes untergesunken, und nur einzelne Turchragungen verraten das untergegangene Gebirge. Eine bis 100 m mächtige Ablagerung eiszeitlicher Schotter verhüllt es an den übrigen Stellen. Das Norddeutsche Flachland zeigt daher große Ähnlichkeit mit dem südbanerischen Moränengebiete: zahlreiche Seen, Moränen und Findlinge, Trockentäler, große Moore und Heiden. In einer Mächtigkeit von 1000 111 überzog das nordische Inlandeis, von Skandinavien ausgehend, das Norddeutsche Tiefland bis zum Fuß der Mittel- deutschen Geknrgsschwelle. Sein Rückzug erfolgte mit Unterbrechungen, und an den Stellen, wo die Eismassen längere Zeit verweilten, warfen sie Moränenhügel auf mit Blockwerk von schwedischem Granit, Porphyr und Kalkstein. Photographic von Univ.-Prof. I>r. <£. Geiniß, Rostock Moränensee bei Feldberg (Mecklenburg). Zwischen den eiszeitlichen Moränen staute sich das Wasser vielfach zu Seen an, sog. Moränenseen, teils sammelte es sich in den Rinnsalen der Flüsse (Flußseen), teils in ausgekolkten Trichtern (sog. Sollen).

2. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 41

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Die deutschen Landschaften und Stämme. 41 im Herzen Deutschlands Leipzig (600 000 @.), im O. Breslau (510 000 E.). Die gleiche günstige Randlage besitzen die Städte Aachen (155000 E.), Düssel- dorf (360000 (5.), Münster, Osnabrück, Minden, Hannover (300 000 E.), Braunschweig (145000 E.), Magdeburg (280 000 E.), Halle (180 000 E.), Dresden (über y2 Mill. E.) und Görlitz; der Produktenaustausch zwischen Gebirgsland und Ebene begünstigte hier die Bildung großer Gemeinwesen. b) Die mittlere Zone der Sandlandschaften, Seen und Moore. Nordwärts der Lößzone nehmen ausgedehnte Sandflächen, die den Schmelzwassern der Glet- scher entstammen, weite Strecken ein; sie sind entweder Heiden (z. B. die Tuchler Heide an der Brahe in Westpreußen und die Gegend um Lüneburg) mit vorwalten- der Schafzucht oder erbringen nur mäßige Ernten an Kartoffeln, an Roggen, Gerste oder Hafer. Ausgedehnte Reviere sind mit Kiefernwaldungen bedeckt. Stellenweise wechselt in diesem Teil der Niederung mit dem dürren Sand tonreicher Boden. In solchen Gebieten wird dann auch die Arbeit des Land- manns besser gelohnt. Vorpommern und Mecklenburg sind wohlhabende Ackerbau- gebiete. Im nw. Teil der Mittelzone wird der Abfluß des Wassers auf den Sandflächen vielfach gehemmt; daher finden sich hier häufig Moore, deren hauptsächlichsten Produkte Tors, Buchweizen und spärliches Getreide sind. Im ganzen ist die Mittelzone der Nordgermanischen Niederung wenig ertrags- sähig. Dagegen eignet ihr eine Verkehrslage von höchster Wichtigkeit; ist sie doch das Bindeglied zwischen den Staaten Ost- und Westeuropas. Demzufolge entstand hier, und zwar hauptsächlich in der großen Tiefland- mulde, die einst das gemeinsame Bett der norddeutschen Ströme als Sammelbecken der Gletscherwässer am Rand der Vereisung gewesen (s. S. 42), namentlich an jenen Stellen, wo sich mit der westöstlichen Hauptverkehrslinie die Bahnen des nordsüdlichen Verkehrs schneiden, die zweite Reihe wichtiger Siedlungen des Germanischen Tieslands: die Städte Brandenburg, Potsdam, Berlin, Frankfurt a. O., Küstrin, Posen (155 000 E.), Bromberg, Thorn. Im Herzen der Niederung erwuchs naturgemäß die Hauptstadt des größten Staates und späterhin des Deutschen Reichs, Berlin (2 Mill. E. Groß-Berlin fast 4 Mill. E.). Insbesondere mit der Ausdehnung des Verkehrs kamen auch die Vorzüge der geographischen Lage Berlins immer mehr zur Geltung. Heute ist es nicht nur der politische Vorort des Deutschen Reichs und die drittgrößte Stadt der Welt, sondern auch ein Brennpunkt wirt- schaftlicher und geistiger Kultur, die größte Industriestadt Deutschlands und eine der großen welthistorischen Metropolen, in denen die Völkergeschicke entschieden werden. c) Die Küstenzone. Art der Küste, wo Schlamm und Schlick des Meers sich mit den jüngsten Ablagerungen der Flüsse vereinigen, bildete sich der schwere Mar- schenboden, der sich wie ein Saum um das belgische, holländische und deutsche Binnenland legt und fette Wiesen und goldne Weizenfelder trägt. Hier an den Ge- staden des Meers, wo der Welthandel seine Stapelplätze hat, liegt die dritte Städte- folge der Niederung: Emden, Bremen, Hamburg, Kiel (210000 E.), Lübeck Stettin (235 000 E.), Danzig (170 000 E.) und Königsberg (250 000 E.). Bevölkerung. Die deutschen Küsteninseln der Nordsee und die Marschen- küste vom Dollart bis zur dänischen Grenze bewohnt der kerndeutsche Stamm der

3. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 39

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Die deutschen Landschaften und Stämme. Zg Ii. Die deutschen Landschaften und Stämme. 1. Pas Worddeutsche Kiessand. Entstehung des Bodens. Die Bodengestalt des Germanischen Tieflands ist in der Hauptsache herbeigeführt durch die Ablagerungen, welche die von Skandi- navien ausgehenden Vereisungen zurückgelassen haben. Die älteste drang bis zum Fuß der deutschen Mittelgebirgsschwelle vor und überzog das weite Gebiet mit ihrer Grundmoräne, nämlich mit Lehm, skandinavischem Granit und Gneis. Eine spätere Vereisung erreichte nur mehr die Breite von Magdeburg, und ihr Werk ist die Aufrichtung der abwechslungsreichen Moränenlandschaft n. dieser Breitenlage; sie ist gekennzeichnet durch grüne Hügelzüge, blitzende Seen, träumerische Moore und kleinere, sanft dahinfließende Gewässer, die auch dem Tiefland vielfach den Reiz freundlicher Landschaftsszenen und wechselvoller Naturbilder verleihen; spricht man doch von einer Mecklenburgischen, Märkischen, Pommerschen und Holsteinischen Schweiz. Noch ein zweiter Umstand kommt für die Gestaltung des Norddeutschen Tief- lands in Betracht. Unter der eiszeitlichen Schuttdecke liegt ein Gebirgsland be- graben, nördliche Parallelzüge jener alten Gebirge, die zum größten Teil die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle zusammensetzen. Nur an einzelnen und engbegrenzten Stellen, wie in den Kalkrücken der Lüneburger Heide, in jenen von Rüdersdorf bei Berlin oder in den Kreideklippen von Rügen und den Buntsandstein- selsen von Helgoland, ragt dieses Grundgebirge in flachen, von der Vergletscherung abgeschliffenen Kuppen hervor; an andern Stellen ist es in der Tiefe erbohrt worden. Gliederung. Entsprechend der ungemein wechselnden Natur der eiszeitlichen Bildungen ist auch die Bodenbeschaffenheit des Tieflands sehr verschieden. Es lassen sich drei Zonen unterscheiden: 1. die südliche, fast ebene Zone des Löß- und des Glaziallehms, das Land des Zuckerrüben- und Getreidebaus, 2. die mittlere, hügelige Zone der (jüngeren) Moränenland- fchaft, das Gebiet der großen Flußtalungen und Seen, der Moore und Sandlandschaften, und endlich 3. die Küstenzone, ein Anschwemmungsgebiet der Flüsse und des Meeres, der Marschensaum, ein Gebiet der Rinderzucht, des Getreide- und Gemüsebaus. a) Die südliche Lößzone. Von der deutschen Mittelgebirgsschwelle bis zum Saum der jüngeren Moränen überkleidet den Boden vielfach gelbbrauner Löß- lehm, auf dem die hohe Fruchtbarkeit des n. Sachsen, Niederschlesiens, Anhalts, der Gegend um den Harz bis nach Braunschweig und Hannover beruht; es ist dies Haupt- sächlich das Land des deutschen Zuckerrübenbaus, des ersten der Welt. Am Rhein, an der Saale und Mulde, dann an der Oder dringt dieses gesegnete Fruchtland noch tief in die deutsche Mittelgebirgsschwelle ein und bildet die kölnische, westfälische, Leipziger und schlesische Bucht. Da sich hier zu dem Bodenreichtum der Landschaft noch eine äußerst günstige Verkehrslage gesellt, so sind in den geographischen Zentren dieser Buchten mäch- tige Handelsplätze entstanden, im W. die Königin der Rheinlande, Köln (510 000 E.),

4. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 16

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
16 Überschau der geographischen Verhältnisse des Reiches. scheiden ermöglichen vielfach eine leichte Verbindung der Hauptströme durch Kanäle. Hinsichtlich der Ausdehnung ihrer Gebiete nehmen sie eine Mittelstellung unter den Flußsystemen des Erdteils ein. Deutschland hat 15 000 km Wasserstraßen, die dein großen Schiffsverkehr zugänglich sind, und nur Rußland übertrifft es hierin. Die größte Bedeutung für die Schisfahrt hat der Rhein, da er wegen seines Ursprungs in den Gletschern des Hochgebirges meist auch während des Sommers hohen Wasserstand auszuweisen hat. Verbindende Wirkung der deutschen Ströme. Die deutschen Fluß- systeme verbinden die drei Höhenstufen innig miteinander: der Rhein Hochgebirge, Mittelgebirge und Tiefland; Weser, Elbe und Oder Mittelgebirge und Tiefland. Die vereinigende Kraft der Ströme bringt auch die Menschen einander näher und unterstützt zugleich die Vereinheitlichung des gesamten deutschen Lebens in gei- stiger wie wirtschaftlicher Beziehung, namentlich aber in Hinsicht auf den Verkehr. Die deutschen Ströme ganz besonders verketten Deutschland zu einem einheitlichen Wirtschaftsgebiet. Einfluß der Bodengestalt auf Anbau und Verkehr, a) Bon größter wirtschaftlicher Bedeutung ist das Vorherrschen des Tieflands, das fast 2/3 der Gesamtfläche Deutschlands einnimmt. Es umfaßt nicht bloß die Norddeutsche Niederung mit ihren tieseingreifenden Buchten am Rhein, der Ems, der Saale, Elbe und Oder, sondern auch die langgestreckte Oberrheinische Tiefebene mit der breiten Frankfurter Bucht, die Wetterau, den Untermain bis Schweinfurt und das untere Neckartal bis gegen Stuttgart. Das Tiefland ermöglicht eine reiche Entfaltung des Flußnetzes, es setzt der Anlage von Schienen- wie Kanalwegen fast keine Hindernisse ent- gegen, es ist klimatisch bevorzugt gegenüber dem Hochland, es bietet dem Ackerbau die günstigsten Bodenverhältnisse dar und es begünstigt vor allem die Bildung großer Staatswesen. Tatsächlich ist die Einigung Deutschlands vom Norddeutschen Tiesland ausgegangen. Die Zusammenlagerung des Tieflands mit dem Meer, dann die alten oft- westlichen Talzüge, große, von der Natur geschaffene Verkehrswege, erscheinen als weitere Gaben des Norddeutschen Tieflands. b) Auch die zahlreichen Mittelgebirge, die das Reich in seiner Mitte wie im S. erfüllen, erweisen sich in Wirklichkeit lange nicht in dem Maß verkehrsstörend und sondernd, wie dies lange zum Schaden unserer wirtschaftlichen und politischen Entwicklung angenommen wurde. Der deutsche Boden ist trotz feiner zahlreichen Gebirge recht wegfam. Zu den großen Wasserstraßen, die die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle von S. nach N. durchziehen, gesellen sich noch die breite Talsenke der Wetterau, die von Frankfurt nach Kassel sührt, und weiterhin das Tal der Leine, das zur Nordsee leitet, die Kinzig-Fulda Senke zwischen Vogelsberg und Rhön, die breite Bucht des Grab- selds zwischen dem Mittlern Main- und dem Werratal, die Senken im O. und W. des Fichtelgebirgs und die wichtigen Sudetentore. Die Wasserscheiden in den Mittel- gebirgen liegen oft nur wenige Meter über den Quellgebieten, so besonders zwischen dem Donau- und Maingebiet im Fränkischen Jura, wo stellenweise sogar eine Art

5. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 42

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
to Jj Die Tieflandsmulde die Zone der großen Urstromtäler. Die Tieslandsmulde enthält die hauptsächlichsten Flußläuse und Verkehrslinien des Norddeutschen Flachlands und ist daher auch die Zone der wichtigsten wroßstadte. In der Tieflandsmulde sammelten sich die Schmelzwässer am Rande der eiszeitlichen Gletscher und entwässerten das Land in nw. Richtung zur Elbe und Weser, stellenweise große Stauseen bildend. Diese entleerten sich beim Rückzug des Eises durch Rinnen nach N. und schufen so die großen Turchbrüche der £det und Weichsel nach der Ostsee. (Nach Sievers.)

6. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 22

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Deutsche Industrie. Kruppsche Gußstahl Die Kruppsche Gußstahlfabrik ist die größte der Welt. Sie beschäftigt in den Essener Werken allein über 35 000 Arbeiter, im Gruson-Werk bei Magdeburg-Bukau, in der Germania-Werst in Kiel, in ihren Kohlenbergwerken und Eisenhütten über 30 000, im ganzen mehr als 70 000 Arbeiter. Die Essener Fabrik bildet eine Stadt für sich mit mehreren hundert Gebäuden und einem Schienengeleise von 130 km Länge, auf dem 50 Lokomotiven und 2400 Gsenbahnwagen rollen. Nach einer Photonraphie von Wilhelm Fülle, Barmen. Deutsche Industrie. Talsperre im Wuppertal bei Barmen. (Zu Abschnitt V.) Seit alten Zeiten dienen die reichen Wasserkräfte des Rheinischen Schiefergebirges dem Gewerbe, in keinem Tal aber in höherem Maße als im Wuppertal. Die zahlreichen und bedeutenden Fabrikstädte des Tals verdanken ihre Entstehung dem Flusse. In neuerer Zeit hat man die Ausbeutung der „weißen Kohle", wie man die nutzbaren Wasserkräfte jetzt vielfach nennt, durch große Talsperren noch gesteigert. Die Flüsse werden durch Querdamme zu Seen aufgestaut, deren Abfluß in Werkkanäle geleitet wird. Eine der ansehnlichsten dieser Talsperren liegt bei Carmen im Wuppertal.

7. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 41

1911 - Erfurt : Keyser
— 41 — Darum durch Beschluß der Syuode und berief au ihre Stelle neue Mönche aus dem Kloster Hirsau in Schwaben. Anfangs machte die Neugründung wenig von sich reden. Sie entwickelte sich jedoch bald zu hoher Blüte, verfügte über ausgebreiteten Landbesitz und sonstige Reichtümer. Selbst das Erzbistum Maiuz konnte nicht gegen das Peterskloster auskommen. Voller Neid bekannte der Erzbischof Adalbert (1112), daß die Mönche mehr hätten als er. Woher stammte nun dieser Reichtum, über welchen das Kloster schon zu Anfang des 12. Jahrhunderts verfügte? Sicher nicht allein von den begüterten Bürgern und von den reichen thüringischen Grasengeschlechtern, die mit Vorliebe dem Peterskloster Geld und Gut gaben. Er muß noch aus einer anderen Quelle reichlich zugeflossen sein. Eine Erklärung gibt vielleicht die Annahme, daß das Kloster nach dem Versall der Pfalz der Erbe des königlichen Grund und Bodens und der an ihm haftenden königlichen Rechte, des Markte und Münzrechtes und der Gerichts-hegung, wurde. Die Annahme gründet sich ans die Bezeichnung des Klosters als des „königlichen". Diesen Beinamen führte das Peterskloster nämlich bis zu seiner Aufhebung im Jahre 1803. Die Gegenleistung bestand wobl in der Ausnahme des Kaisers bei seiner Anwesenheit in Erfurt, wodurch auch die öftere Einkehr des Reichsoberhauptes (f. Aus der Geschichte Erfurts, Nr. Ii u. Rudolf von Habsburg, Nr. 22) gerade im Peterskloster erklärte wäre. Lage: Das Peterskloster lag noch innerhalb der Stadt, nahe ihrem westlichen Bergrande. Dieselbe Stadtmauer umsing Mönche und Bürger, deren Wohnhäuser sich dicht dem Petersberge anschmiegten. Beide haben dann auch im Laufe der Jahrhunderte brüderlich Freud und Leid geteilt: die frohen Tage der Kaiserbesuche und die Schicksale von Angriff und Belagerung, sowie die Schrecknisse der großen Feuersbrünste, von denen Erfurt öfter heimgesucht wurde. Bis zur Umwandlung des Petersberges in eine Zitadelle (nach 1664) sührte von der Stadt aus eine breite, steinerne Treppe zum Kloster empor. Eine seste Mauer umschloß das große, weitläufige Gebäude, das von der Höhe herab einen prächtigen Anblick gewährte, zumal wenn die Strahlen der Sonne in den glänzenden Zinndächern der schlanken Türme der Klosterkirche aufblitzten. Werktätigkeit der Mönche: Die Petersmönche waren den Erfurtern gute Vorbilder eines mönchischen Lebens und Wirkens. Sie lichteten mit Art und Säge den dichten Wald, der sich bis zur Gera herabzog, regelten den Lauf derselben, dämmten ihre Ufer ein und trockneten die beiderseitige Niederung, vor allem das sumpfige Brühl. Nicht weit vom Kloster entfernt bauten sie am Nordfuße des Petersberges die große und kleine Petermühle an der Gera. Beide zeugen heute noch von dem frühen fleißigen Schaffen der Peterlinge. Das dem Wald und Fluß abgerungene Land verwandelten sie in lachende Aehrenfelder. Besonders sorg-

8. Für Präparandenanstalten - S. 93

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa. — 2. Das Deutsche Reich. 93 durch den Havellandsschen und den Rhin-Kanal. Der Oder—spree- Kanal verbindet Schlesien und Berlin. Er benutzt den Friedrich-Wilhelm- .oder Müllroser) Kanal, einen Teil der Spree, bis er bei Köpenick in diesen Fluß endigt. Von Brandenburg zur Elbe führt der Plauesche Kanal. Aufgabe. Wie fährt man nach Berlin auf kürzestem Wasserwege von Breslau, Frankfurt a. £., von Stettin, von Hamburg, von Magdeburg aus? § 141. Die Sumpflandschaft des Spreewaldes wird von der Spree in vielen Armen durchflössen, die, von hochgelegenen Brücken überbaut, im Sommer für die Kähne, im Winter für den Schlitten und Schlittschuh die Verkehrswege sind. Die zahlreichen Inseln sind vorzügliches Weideland, die Gärten liefern Gemüse für die Großstadt Berlin. Vor allem gedeiht die Gurke; Wasservögel aller Art beleben die Landschaft. Die Bewohner sind Wenden, noch kenntlich an Sprache und Fraueutracht, die sie in dem früher fo abgelegenen und unzugänglichen Gebiet bewahrt haben. Die Wenden sind von hier bis Bautzen in der Lausitz verbreitet. § 142. Zwischen der Weichsel und der Oder, im S und N umgeben von den alten Flußläufen, ist ein kleines Tafelland, die müßig fruchtbare Poseuer Platte, gelegen. Sie wird im Bogen durchzogen von der Warthe, an der die Provinzhauptstadt Posen (157) liegt. Posen ist die jüngste preußische Residenzstadt und eine der stärksten deutschen Festungen. Unter den zahlreichen Neubauten ragt die Kaiserpfalz hervor. Nach 0 hin folgen Gnesen, die frühere Krönungsstadt der poluischeu Könige, gegründet von Otto I., und Hoheufalza (polnisch Jnowrazlaw), der östlichste Ort Deutschlands mit Salzgewinnung. Unter der poluischeu Bevölkerung werden neuerdings zahlreiche deutsche Dörfer angelegt. Sie umgebeu oft im Kranze die kleineren Städte. Da, wo die ^feste Gesteinsuuterlage die Oder berührt, erfolgte der Über- gang über den Ätrom bei Frankfurt, während seine Ufer stromabwärts 60. Ansiedlerdorf Jwno, Kr. Schubin. Reihendorf. (Phot. Kgl. Ansiedlungskommission, Posen.)

9. Für Präparandenanstalten - S. 99

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa. — 2. Das Deutsche Reich. 99 62. Der Mauersee in Masuren. Die großen Wasserbecken der Preußischen Seenplatte mit ihren weiten, zerlappten, von Inseln belebten Wasserflächen, ihren meist braunen, trüben und schlammigen Moorufern, den herdenbelebten grünen Vieh- koppeln und dem Kranze von Kiefernwäldern, Erlen- und Birkengehölzen rufen einen ernsten, aber mäch- tigen Eindruck hervor. 63. Ostpreußische Pferdekoppel bei Trakehnen. Auf den ausgedehnten Wiesen und Weiden im östlichen Teile Ostpreußens hat sich neben der überwiegen- den Rinderzucht die Zucht edler Pferde in einem solchen Maße entwickelt, daß in Litauen die Kopfzahl der Pferde ein Drittel der Volkszahl beträgt und hier zwei Drittel der deutschen Kavalleriepferde gezüchtet werden.

10. Für Präparandenanstalten - S. 102

1912 - Breslau : Hirt
1()2 C. Länderkunde, Stettin (236), aus dem hohen linken Ufer der Oder, ist nächster Hafen für Berlin (125 km) und der wichtigste preußische Seehandelsplatz (Getreide, Saaten, Fische und Zucker). Hervorragend ist seine Industrie in Schiffbau l„Vulkan"^, Zementherstellung und Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse Mehl, Spiritus, Zucker). Ein Kanal für Großschiffahrt nach Berlin ist im Bau begriffen. Die Festung Swinemünde schützt die künstlich vertiefte See-Einfahrt. Zeichnung: Das Delta der Oder mit Stettin. $ 15«. c) Die Mecklenburgische Seenplatte reicht bis zu der Senkung zwischen Lübeck und Lauenburg, in der der Elbe—trave-Kanal verläuft. Die Gegend um den Schweriner See und um die Müntz ist durch ihre hohen, mit herrlichen Buchen bestandenen Ufer eine Zierde des Landes, 66. Der Steitmer Hafen. § 157. d) Der letzte Teil des Höhenzuges geht durch die Provinz Schleswig-Holstein. Er hält sich hart an der Küste der Ostsee, die hier- mit ihren tiefen, von Buchenwald umgebenen Buchten eine der lieblichsten Landschaften Teutschlands bildet. Im Innern ist die „Holsteinische Schweiz" das anmutigste Gebiet. Sie liegt im Onellgebiet der Eider und Trave. 7chre Hügel- und Seenlandschaften (Plöner, Eutiner See) haben der Gegend den Namen eingetragen. Die Eider fließt zur Nordsee; da aber ihr Oberlauf der Ostseeküste nahe- kommt, wurde sie ums Jahr 1700 durch den Eider-Kanal mit der Kieler Bucht in Verbindung gesetzt. Aber diese Wasserstraße war nur für kleine Schiffe fahrbar. Darum wurde der Kaifer-Wilhelm-Kanal gebaut, der seit 1895 Nordsee und Ostsee verbindet; er reicht von Holtenau bis Bruns- b üttel oberhalb der breiten Elbmündung, Seine Länge beträgt fast 100 km.
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